9. V+W an der Wand stehend

Die charakteristische Haltung bei einem Upper Cross Syndrom sind ein typisch vorgereckter Kopf, eingerollte Schultern und ein gekrümmter oberer Rücken. Diese Symptome haben erheblichen Einfluss auf die Freiheitsgrade, Bewegungsumfänge und Stabilität der Schultergelenke und der Hals- und Brustwirbelsäule.

Das volle Bewegungsausmaß der Schultern hängt von den Schulter- und den beiden Schlüsselbeingelenken und der dazugehörigen Muskulatur ab.

Der Test V+W stehend an der Wand gibt Rückschlüsse auf deine Schulter- und Brustwirbelsäulenbeweglichkeit.

• Stelle Dich mit dem Rücken zur Wand.
• Lehne Dich bei einem Fersenabstand von 15 cm mit Gesäß und Oberkörper an die Wand.
• Halte den Rücken gerade und stabil.
• Wenn möglich berührt der Kopf die Wand.
• Nimm beide Arme in eine Art V-Position nach oben, ohne mit dem unteren Rücken auszuweichen.
• Berühre wenn möglich mit den Handrücken und den Unterarmen die Wand.
• Beuge die Ellenbogen und wandere an der Wand in eine Art W-Position.
• Während der Ausführung sollen die Unterarme und die Handrücken die Wand ständig berühren.
• Führe die Übung eher langsam aus und drücke aktiv, aber ohne Schmerzen zu erzeugen, die Arme gegen die Wand.
• Wiederhole die Übung sechs bis zwölfmal.

Wenn Du den Kontakt mit der Wand während des gesamten Ablaufs halten kannst, befindest Du Dich im grünen Bereich.
Wenn die Unterarme die Rückwand nicht mehr berühren können, sondern nur noch die Fingerkuppen, befindest Du Dich im gelben Bereich – auch wenn das nur auf einer Armseite passiert!
Wenn die Unterarme, die Hand und eventuell die Ellenbogen die Wand bei der Ausführung nicht mehr berühren können, bist Du im roten Bereich – auch wenn das nur auf einer Armseite passiert!

Notiere Dein Ergebnis auf dem „Teste Dich selbst“ Anamnesebogen.

Dieser Test gibt Dir in vereinfachter Form Aufschluss über den Ist-Zustand Deines Körpers. Eine Art funktionelle Anamnese. Er hilft Dir, Deine Funktionalität und Bewegungsqualität einschätzen zu können und Deine Stärken oder Schwächen auszumachen. Er hilft Dir dabei, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo in Deinem Körper bestimmte Bewegungen eingeschränkt sind oder nicht. Dementsprechend kannst du auch erkennen, welche Bereiche ein entsprechendes Training nötiger haben als andere.