17. Test Gesäß

Muskelatrophie (= Muskelschwund) ist als Verringerung der Muskelmasse definiert. Ein häufiger Grund dafür ist Bewegungsmangel.

Wir das Muskelgewebe für längere Zeit gänzlich ruhiggestellt, wie z.B. in einem Gipsverband nach einem Knochenbruch, führt dies zu einer besonders schnellen Inaktivitätsatrophie. Wikipedia

Übertragen auf den sitzenden Menschen und seine Gesäßmuskulatur spricht man im Englischen vom „Dead Butt Syndrome.“ In Deutschland verwendet man dafür den Fachbegriff „Gluteale Amnesie“. Frei übersetzt: Dein Gesäß verlernt seine Funktion, den Oberkörper aufzurichten und vergisst, wozu er gemacht ist. Das bedeutet, dass unser Allerwertester verkümmert und in sich zusammensinkt wenn er stundenlang im Stuhl verweilen darf.

Als Folge dieser einseitigen, plattgedrückten und inaktiven Gesäßmuskulatur und der damit meist gleichzeitig zusammengezogenen vorderen Hüftmuskulatur wird die natürliche Beckenrotation eingeschränkt. Deshalb übernehmen dann andere Muskelstrukturen deren Aufgaben und es entstehen häufig Schmerzen im unteren Rücken.

Mit dem Test „Beinheben in Bauchlage“ überprüfen wir, ob Deine Gesäßmuskulatur noch aktiv ist:

• Lege Dich auf den Bauch.
• Nimm Deine Hände unter die Stirn.
• Beuge Dein linkes Bein in ausgedrehter Weise auf 90° im Knie und in der Hüfte, ohne dass dabei die Arme bzw. der Oberkörper stark mithelfen.
• Hebe das gebeugte linke Bein (Knie und Fuß gleichzeitig!) vom Boden ab.
• Wechsle die Beinseite und überprüfe ob Du Knie und Fuß gleichzeitig anheben kannst.

Wenn das ohne Probleme funktioniert, bist Du im grünen Bereich.
Wenn sich nur der Fuß etwas vom Boden anhebt, befindest Du Dich im gelben Bereich.
Wenn Du Deinen Fuß und Dein Knie nicht gleichzeitig anheben kannst, befindest Du Dich im roten Bereich.

Notiere Dein Ergebnis auf dem „Teste Dich selbst“ Anamnesebogen.

Dieser Test gibt Dir in vereinfachter Form Aufschluss über den Ist-Zustand Deines Körpers. Eine Art funktionelle Anamnese. Er hilft Dir, Deine Funktionalität und Bewegungsqualität einschätzen zu können und Deine Stärken oder Schwächen auszumachen. Er hilft Dir dabei, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo in Deinem Körper bestimmte Bewegungen eingeschränkt sind oder nicht. Dementsprechend kannst du auch erkennen, welche Bereiche ein entsprechendes Training nötiger haben als andere.