4. Test der Handgelenke

Das Handgelenk wird funktionell als ein einheitliches Gelenk (Ellipsoid- oder Eigelenk – Articulatio ellipsoidea) verstanden. Morphologisch besteht es allerdings aus zwei Gelenken. Dem proximalen (zum Körper näheren Articulatio radiocarpalis) und distalen Handgelenk (dem Körper entfernteren Articulatio mediocarpalis). Sie setzen sich aus 8 Handwurzelknochen (7 Knochen und 1 Sesambein) zusammen und bilden eine funktionale Einheit.


Das Handgelenk stellt die Verbindung der Hand mit den Unterarmknochen (Elle und Speiche) dar und ermöglicht die Beugung (Flexion) Richtung Handinnenfläche (Palmarflexion bis zu circa 80°), die Streckung (Extension) Richtung Handrückseite (Dorsalextension bis zu circa 70°) sowie Abspreizbewegungen (Abduktion) Richtung Daumen (Radialabduktion bis zu circa 20°) und Richtung Kleinfinger (Ulnarabduktion bis zu circa 40°).


Zahlreiche Bänder stabilisieren das Handgelenk und viele Sehnen machen die Bewegungen möglich. Einige der Sehnen ziehen vom Unterarm bis zum Handgelenk, andere bis zu den Fingern. Durch das starke Handgelenksband ziehen auch die wichtigen Nerven, welche die Handfläche und die Finger versorgen: der Ellennerv (Nervus ulnaris), der Speichennerv (Nervus radialis) und der Mittelnerv (Nervus medianus).


Der Handgelenksbruch (distale Radiusfraktur) ist eine sehr häufige Form eines Knochenbruches. Ursache ist meist ein Sturz, den man mit der Hand abzufangen versucht.


Weit verbreitet ist eine Sehnenscheidenentzündung im Bereich des Handgelenks. Sie entwickelt sich durch chronische Überlastung der Sehnen. Längere Arbeit an der Computertastatur, Sportarten wie Tennis, Golf und Klettern oder häufige Gartenarbeit können so etwas auslösen.


Beim Karpaltunnelsyndrom wird der mittlere Armnerv (Medianus-Nerv) in seinem ohnehin engen Durchgang am Handgelenk zusätzlich eingeengt.


• Nimm einen aufrechten, hüftbreiten Stand ein.
• Bringe die Handflächen auf Brusthöhe zusammen.
• Halte während der gesamten Ausführung den Kontakt mit den Handflächen.
• Schiebe die Hände am Körper nach unten so weit wie möglich.

Wenn sich die Unterarme in der tiefsten Position unter der Horizontalen befinden, bist Du im grünen Bereich.


Wenn sich die Unterarme in der Horizontalen befinden, bist Du im gelben Bereich.


Wenn es Dir schwerfällt mit den Unterarmen die Horizontale zu erreichen, befindest Du Dich im roten Bereich.

Bei diesem Video befinde ich mich im roten Bereich.

Dieser Test gibt Dir in vereinfachter Form Aufschluss über den Ist-Zustand Deines Körpers. Eine Art funktionelle Anamnese. Er hilft Dir, Deine Funktionalität und Bewegungsqualität einschätzen zu können und Deine Stärken oder Schwächen auszumachen. Er hilft Dir dabei, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo in Deinem Körper bestimmte Bewegungen eingeschränkt sind oder nicht. Dementsprechend kannst du auch erkennen, welche Bereiche ein entsprechendes Training nötiger haben als andere.